In der Untergruppe BücherTisch/ Am BücherTisch treffen wir Frauen uns zum Austausch über Bücher/Literatur. Warum lesen wir überhaupt?
Lesen verbindet mit Menschen und ihren Gedanken, oft über den Umweg der Figuren, mit denen wir uns identifizieren können. Lektüre öffnet uns andere Welten jenseits der eigenen Erfahrung. Wir betreten ein neues Universum, ganz gleich, ob es frei erfunden ist oder ob es auf einer gesellschaftlichen oder historischen Wirklichkeit beruht. Beim Lesen ist man eine Zeitlang vom eigenen Ich getrennt, man lädt eine fiktive Person oder das „Ich“ des Autors, der Autorin, in seinen Innenraum ein, man lässt sich von dem anderen Schicksal mitreissen, berühren. Man nimmt auch hin, dass man gestört wird, erschüttert und letztlich verändert. Doch gleichzeitig bringt uns das Lesen anderen Menschen näher, gewährt uns Einblicke in den Kopf eines anderen Menschen. Lesen verschärft die Fähigkeit, die „Welt“ zu verstehen, in ihrer Vielfalt und Komplexität. Auf Französisch bestehen die Wörter „lire“ (lesen) und „lier“ (verbinden) aus denselben Buchstaben. - Lesen führt einen auch zu sich selbst zurück. Lesen, um sich selbst zu lesen!
Am Eröffnungsabend, jeweils im September, stellen die Teilnehmerinnen ihre Lesefavoriten der Gruppe vor. Auf demokratische Weise bestimmen wir diejenigen Titel, die den Lesestoff für die weiteren 5 Abende der „Lesesaison“ Oktober bis April bilden. Wir legen grossen Wert auf eine gute Gesprächskultur. Der Tisch selber wird jedes Mal von einer Teilnehmerin themengerecht dekoriert und oft ein kleiner, ebenfalls themenorientierter Imbiss serviert.
Im 2023 haben wir das 20-jährige Bestehen unserer Gruppe feiern können und das 100. Buch gelesen und zwar von Ayelet Gundar-Goshen: „Wo der Wolf lauert“ (Alle 100 Titel sowie Statistisches dazu im Anhang).